
Überlege gerade, ob ich die Geschichte meiner Mutter in der Kriegs- und Nachkriegszeit in Deutschland erzählen soll, und, im Gegensatz zu all meinen anderen Machwerken, wie ich diese Geschichte vermarkten soll?
Hier die Geschichte in Kurzform:
ILSE (22), träumt davon, da sie mehrere Sprachen spricht, als Übersetzerin zu arbeiten. Dann kommt ein österreichischer Anstreicher (Hitler), und verbietet allen Juden, also auch ihr, die Berufsausübung. Die SS beschlagnahmt das Haus und die Geschäftsräume der Eltern, und, als sie sieht, dass Eltern und Bruder deportiert werden, beschließt sie, in Ostpreußen unterzutauchen, wo der Sohn des Dorfbürgermeisters sie findet, und sie heiratet. In der "Ehe" muss sie vieles von ihrem Mann, einem überzeugtem Nazi, und dessen Familie, erdulden. Als WWII beginnt, wird er eingezogen, und fällt in der Ukraine.
Als der Krieg zu Ende ist, Deutschland besetzt, und die Naziführung geflohen oder durch Selbstmorde dezimiert, hat sie Angst, ihre jüdische Identität zu leben. Sie findet Arbeit in der US-Army als Übersetzerin, wo sie FRED (33) kennenlernt, einen charmanten Offizier, für den sie übersetzt. Fred, ein Mormone, verliebt sich in sie, aber, als sie nicht mit ihm schlafen will, nötigt er sie. Als er versetzt wird, merkt Ilse, dass sie schwanger ist. Sie bekommt einen Jungen, GÜNTHER, der nicht "normal" ist, in der Adenauer-Ära. Mit Gewalt versucht sie, ihn "normal" zu machen.
Dann steht Fred plötzlich vor ihrer Tür, und will "seinen" Sohn sehen. Sie nimmt den Mormonenglauben an, und folgt ihm nach Idaho, wo er lebt.
Soweit also der Plot! Was ich nicht erwähnte, was aber doch vorkommen soll, ist die Gesellschaft, die Mutter und Sohn, weil unehelich, diskriminiert, und die Doppelmoral der damaligen Zeit, weil alleinerziehende Frauen damals oft als Freiwild der Männer angesehen wurden, und Frauen und Männer diese Frauen als "Huren", "Flittchen" und/oder "leicht zu haben" bezeichneten.
Was denkt Ihr? Lohnt es sich, oder sollte ich lieber meine unfähigen Finger davon lassen?